Erster Platz beim Wettbewerb.
Hohensinn Architektur, Graz
Technisches Konzept Wohnungen
Der zentrale Sanitärkern pro Wohnung setzt die modulweise Struktur des Gesamtgebäudekonzepts fort. Die vorgefertigten Kerne beinhalten sämtliche Sanitäre Installationen für WC, Bad und Anschlüsse für die Küchen. Der Steigstrang für Abwasser, Trinkwasser, Heizung/Kühlung und Sanitäre Abluft sind vorgefertigt und werden nach Montage nur noch verbunden.
Die Wohnungen können entweder über einen thermisch aktivierten Estrich oder über die thermisch aktivierte Betondecke geheizt und gekühlt werden. Die Verteiler mit Wärmemengenzähler sind in der Wand des Sanitärkerns untergebracht.
Die Warmwasserbereitung erfolgt pro Wohnung über eine Wärmepumpe mit Speicher. Die notwendige Energie wird dem Rücklauf des Heizungssystems entzogen. Im Sommer wirkt die Warmwasserbereitung so gegen die sommerliche Überwärmung.
Die Abluft der Wohnungen erfolgt kontrolliert über den zentrale Sanitärkern. Eine einfache Steuerung über CO2 und Feuchte Sensor regelt den Volumenstrom. Die Frischluft strömt über schallgedämpfte und druckgesteuerte Öffnungen in den Fenstern nach.
Technisches Konzept Energieversorgung allgemein
Die Energieversorgung ist individuell an das Grundstück anzupassen. Es wird angestrebt nachhaltige Energiequellen vor Ort zu nutzen. Neben Fernwärme kann Geothermie, Grundwasser, Abwärme oder die Außenluft verwendet werden. Fernwärme ist an den Standorten nicht verfügbar, daher erfolgt die Wärme- und Kälteversorgung der Gebäude erfolgt über Wärmepumpen mit lokal verfügbaren Energieressourcen.
Zur aktiven Energiegewinnung werden alle Gebäude mit PV Modulen zur regenerativen Stromerzeugung belegt. Alle drei Projekte sind Plusenergiegebäude. Es wird pro Projekt mehr regenerative Strom mit den PV Anlagen pro Jahr erzeugt als in Summe im Jahr (Gesamtenergiebedarf entspricht der Herstellungsenergie über 50 Jahre, Heizbedarf, Kühlbedarf, Warmwasser, Strom für Licht, Geräte und TGA) verbraucht wird.
Zur Stärkung der Klima Resilienz werden die äußeren Kühllasten durch konsequente, außenliegende Verschattungssysteme auf ein Minimum reduziert. Die Gebäudehülle auf Passivhausniveau minimiert die Transmissions- und Lüftungsverluste. Sämtliche passiven Maßnahmen sind Grundlage für
Energieversorgung Leopoldauerstrasse
Die Wärmeversorgung erfolgt über eine zentrale Sole-Wasser-Wärmepumpe. Als Wärmequelle werden 6 Tiefensonden à 100m Tiefe auf dem Grundstück errichtet. Die Wärme wird über ein thermisches Netz an das zweite Gebäude verteilt. Im Sommer werden die Gebäude über die Tiefensonden frei gekühlt. Auf dem Dach der Gebäude werden 150m2 PV Fläche mit einer Leistung von 21kWp errichtet. Damit werden über das Jahr gesehen 50% weniger CO2 (Energiebedarf) emittiert als regenerativ erzeugt werden.
Energieversorgung Donaustadtstrasse
Die Wärmeversorgung erfolgt über eine zentrale Sole-Wasser-Wärmepumpe. Als Wärmequelle wird die Bodenplatte der Tiefgarage thermisch aktiviert und zusätzlich 6 Tiefensonden auf dem Grundstück errichtet. Im Sommer werden die Gebäude über die Tiefensonden frei gekühlt. Auf dem Dach der Gebäude werden 1170m2 PV Fläche mit einer Leistung von 167kWp errichtet. Damit wird über das Jahr gesehen nur halb so viele CO2 (Energiebedarf) emittiert als regenerativ erzeugt werden. Um den solaren Deckungsgrad erhöhen zu können kommen Batterien (Kurzzeit Stromspeicher) und Wasserstoffspeicher mit Brennstoffzellen (Langzeit Stromspeicher) zum Einsatz.
Energieversorgung Steinspornweg
Die Wärmeversorgung erfolgt über eine zentrale Wasser-Wasser-Wärmepumpe. Als Wärmequelle wird das Grundwasser verwendet. Die Wärme wird über ein thermisches Netz an die Gebäude verteilt. Im Sommer werden die Gebäude direkt (freie Kühlung) über das Grundwasser gekühlt. Auf den Dächern der Gebäude werden 295m2 PV Fläche mit einer Leistung von 42kWp errichtet. Damit werden über das Jahr gesehen 50% weniger CO2 (Energiebedarf) emittiert als regenerativ erzeugt werden.